Tierreport – Offizielles Organ des Schweizer Tierschutz STS
Tierreport – Offizielles Organ des schweizer Tierschutz STS

Wie Tiere durch den Lebensabend helfen

  • Wie Tiere durch den Lebensabend helfen. (Fotos: Adobe Stock (1), STS (5))

    Wie Tiere durch den Lebensabend helfen. (Fotos: Adobe Stock (1), STS (5))

  • Seniorennachmittag: Spaziergang mit Alpakas – auch mit Rollstuhl.

    Seniorennachmittag: Spaziergang mit Alpakas – auch mit Rollstuhl.

  • Freude herrscht: Sepp Bienz fand den Nachmittag mit den Alpakas sehr schön und spannend.

    Freude herrscht: Sepp Bienz fand den Nachmittag mit den Alpakas sehr schön und spannend.

  • Besuchshunde: Chipahua und Lilou besuchen zusammen Altersheime.

    Besuchshunde: Chipahua und Lilou besuchen zusammen Altersheime.

  • Total zufrieden: Sylvia Gyr mit Hündin Shira nutzt den externen Spaziergängerdienst, den die STS-Fachstelle organisiert.

    Total zufrieden: Sylvia Gyr mit Hündin Shira nutzt den externen Spaziergängerdienst, den die STS-Fachstelle organisiert.

Wie Tiere durch den Lebensabend helfen. (Fotos: Adobe Stock (1), STS (5))

Für ältere Menschen ist der Umgang mit Tieren sehr wertvoll. Tiere bereiten Freude und fördern das Wohlbefinden, sie ermöglichen soziale Kontakte und regen zu körperlicher Aktivität an. Die Fachstelle Tiere und ältere Menschen bietet Besuchstage mit Tieren sowie Beratung an, um das Zusammenleben von Mensch und Tier im Alter zu unterstützen.

Fabienne Häberli, Fachstelle Tiere und ältere Menschen

Hunde oder Katzen sind oft die wichtigsten sozialen Gefährten im Leben älterer Menschen und bereichern das Leben erheblich. Sie geben Struktur und eine sinnvolle Aufgabe im Alltag. Die Betreuung der Tiere vermittelt das Gefühl, noch gebraucht zu werden. Zwar können Haustiere den menschlichen Kontakt nicht vollständig ersetzen, aber sie helfen, das Gefühl der Einsamkeit zu lindern, denn sie spenden Trost und steigern die Lebensfreude. Katzen beispielsweise spüren, wenn es älteren Menschen schlecht geht und suchen bewusst deren Nähe.

Hunde tragen dazu bei, dass Seniorinnen und Senioren körperlich und geistig aktiv bleiben, regelmässig das Haus verlassen und soziale Kontakte knüpfen – und die Hunde liefern überdies auch viel Gesprächsstoff. Allerdings kann eine Hundebetreuung auch überfordernd werden. Wenn das Gehen schwerfällt, werden die Spaziergänge mit dem Hund kürzer oder entfallen ganz. Auch Vergesslichkeit kann die Pflege eines Tiers erschweren, etwa wenn man sich nicht mehr daran erinnert, ob die Katze schon gefüttert wurde.

Wenn Probleme entstehen, hilft die Fachstelle Tiere und ältere Menschen (vormals «Grizzly»). Sie bietet Unterstützung für ältere Menschen, die eine gute Lösung für ihre Haustiere suchen. Neben der Beratung fördert die Fachstelle den Kontakt zu Tieren, indem sie Besuche in Institutionen mit Hunden, Alpakas oder Eseln organisiert.

Zu Besuch bei den Alpakas

Besonders bei Menschen mit Demenz haben Tiere eine bemerkenswerte Wirkung. Personen, die oft monatelang nicht gesprochen haben, blühen auf und beginnen mit den Tieren zu interagieren.

Zweimal im Jahr organisiert die Fachstelle Tiere und ältere Menschen öffentliche Seniorennachmittage, zu denen ältere Menschen und ihre pflegenden Angehörigen eingeladen sind. Im Herbst können ältere Menschen einen unterhaltsamen Nachmittag mit Eseln in Vugelles-La Mothe VD verbringen. Im Frühling findet auf dem Alpakahof in Opfikon ZH ein Seniorennachmittag mit Alpakas statt. Selbst Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, können von diesem Angebot profitieren. Während etwa einer Stunde können die Seniorinnen und Senioren in Begleitung von Alpakas und mehreren Betreuenden die Umgebung des Hofs erkunden und anschliessend gemeinsam einen Zvieri auf dem Hof geniessen. Auf diese Weise brechen ältere Menschen aus ihrem Heimalltag aus und erleben die faszinierende Welt der Alpakas. «Der Seniorennachmittag mit den Alpakas war sehr schön und spannend. Ganz herzlichen Dank für die Organisation», sagt Sepp Bienz, der am 15. Mai 2024 am Seniorennachmittag in Opfikon teilgenommen hat.

Besuche mit Tieren in Alters- und Pflegeheimen

Regelmässiger Kontakt mit Tieren wirkt sich positiv auf ältere Menschen aus. Wenn Alters- und Pflegeheime keine eigenen Tiere halten können, organisiert die Fachstelle Tiere und ältere Menschen Besuche von Tieren vor Ort. Auf diese Weise wird auch älteren Personen, die keine eigenen Tiere mehr halten können, der wertvolle Kontakt zu Vierbeinern ermöglicht. Während etwa einer Stunde können die Bewohnerinnen und Bewohner die Tiere streicheln, pflegen oder mit ihnen durch den Garten spazieren. Besonders bei Menschen mit Demenz haben Tiere eine bemerkenswerte Wirkung. Personen, die oft monatelang nicht gesprochen haben, blühen auf und beginnen mit den Tieren zu interagieren.

Organisation von externen Spaziergängerdiensten

Wenn aufgrund nachlassender Mobilität ältere Menschen nicht mehr in der Lage sind, den täglichen Spaziergang mit ihren geliebten Vierbeinern selbst durchzuführen, hilft die Fachstelle, indem sie externe Spaziergängerinnen und -gänger organisiert. Über einen Flyer des STS haben Sylvia Gyr und ihr Sohn von dem Angebot erfahren. «Meine Kinder meinten, es wäre gut, wenn mich jemand vertritt, da ich nicht mehr so gut mit meiner Hündin spazieren gehen könne», erzählt Sylvia Gyr gegenüber der Sendung «Tierisch». Mithilfe der STS-Fachstelle hat die Familie Gyr nun zwei Personen gefunden, die regelmässig mit der Hündin spazieren gehen. «Shira geht sehr gerne mit ihnen spazieren. Sie kommt jeweils total müde, aber auch sehr zufrieden wieder nach Hause», sagt Sylvia Gyr.

Seniorennachmittag: Spaziergang mit Alpakas – auch mit Rollstuhl.

Freude herrscht: Sepp Bienz fand den Nachmittag mit den Alpakas sehr schön und spannend.

Besuchshunde: Chipahua und Lilou besuchen zusammen Altersheime.

Total zufrieden: Sylvia Gyr mit Hündin Shira nutzt den externen Spaziergängerdienst, den die STS-Fachstelle organisiert.

Angebote der STS-Fachstelle Tiere und ältere Menschen

  • Unterstützung bei der Suche nach Alters- und Pflegeheimen, die mitgebrachte Haustiere akzeptieren.
  • Beratung von Heimleitungen betreffend Tierhaltung in Alters- und Pflegeheimen.
  • Beratung, falls man auch im hohen Alter noch ein Tier anschaffen möchte.
  • Vorübergehende Fremdplatzierung des Tiers bei kurzfristigen Spitalaufenthalten.
  • Unterstützung von demenzbetroffenen Menschen und deren Angehörigen bei der Tierhaltung.
  • Behandlung von Tierschutzklagen von Seniorinnen und Senioren.
  • Die Fachstelle berät und unterstützt Sie gern in allen Belangen rund um die Tierhaltung im Alter. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren – wir sind hier, um Sie zu unterstützen.

www.tierschutz.com/senioren

Tags: Grizzly, Tierreport 3/24, Fachstelle Tiere und ältere Menschen

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