Tierreport – Offizielles Organ des Schweizer Tierschutz STS
Tierreport – Offizielles Organ des schweizer Tierschutz STS

Auch die Polizei macht mit

Auch die Polizei macht mit (©zVg)

Auch die Polizei macht mit (©zVg)

Auch die Polizei macht mit (©zVg) Wildtiere können die Gefahren durch den Strassenverkehr nicht einschätzen. Deshalb kommt es immer wieder zu tragischen Unfällen. Mit einer grossen Plakataktion hat die Polizei Lavaux die Bevölkerung dafür sensibilisiert. Der STS stellt die Plakate gratis zur Verfügung. Schweizweit wurden so bereits über 1300 Plakate zu Tierschutzthemen in Gemeinden ausgehängt.

Matthias Brunner

Unterwegs mit dem Auto während der Abenddämmerung, wobei die Land­strasse durch ein kurzes Waldstück führt: Plötzlich taucht ein Reh aus dem Unterholz auf und springt über die Strasse, um sogleich wieder in die hereinbrechende Dunkelheit zu entschwinden. Wenn die Person am Steuer jetzt nicht blitzschnell reagiert, kommt es leicht zu einer Kollision – mit möglicherweise verheerenden Folgen für alle Beteiligten. Je nachdem, wie heftig der Aufprall gewesen ist, ist das Reh sofort tot, bleibt an der Unfallstelle schwer verletzt liegen oder flüchtet sogar aus lauter Panik davon.

Umfassende Präventionskampagne

Rund 20 000 Wildtierunfälle werden in der Schweiz pro Jahr gemeldet, wobei die Dunkelziffer sehr hoch sein dürfte. Selbst für erfahrene Angehörige der Polizeikader ist es jeweils kein schöner Anblick, wenn sie zu solchen Einsätzen gerufen werden.

Kitim Souane ist als Präventionsbeauftragter bei der Polizei Lavaux beschäftigt, die für das ganze am Genfersee gelegene Gebiet mit 14 Gemeinden zuständig ist. Der Kaderangehörige des Polizeikorps machte sich Gedanken darüber, wie Unfälle mit Wildtieren möglichst vermieden werden könnten. So wandte er sich an die STS-Geschäftsstelle und bestellte über die Homepage 45 Weltformatplakate mit dem Sujet eines Rehkitzes und der Aufschrift «Achtung: Tempo anpassen!». Zwischen Februar und März hingen die Plakate überall im Lavaux-Gebiet. Zusätzlich liess Souane in den Gemeinden den STS-Flyer verteilen, der die Automobilisten dazu aufruft, das Tempo bei bekannten Wildwechseln anzupassen und insbesondere die entsprechenden Warnschilder zu beachten.

Der Polizist war von dieser Sensibilisierungskampagne so überzeugt, dass er bereits eine weitere Plakataktion plante. Diesmal ging es um das Thema: «Achtung: Überhitzungsgefahr!». Dabei wird davor gewarnt, Hunde während der warmen Jahreszeit länger allein im abgestellten Auto zu lassen. Dies kann für die Tiere schnell zur lebensbedrohlichen Hitzefalle werden. Noch bis Mitte Juli sind die 45 Plakate an den Strassenrändern der Lavaux-Gemeinden zu sehen. Vom STS gibt es ein ganz grosses Bravo für diese Aktion an Kitim Souane und das ganze Polizeikorps von Lavaux.

STS-Plakate für Gemeinden

Die Aktion im Gebiet Lavaux ist ein positives Beispiel von vielen, wie sich Gemeinden aus der ganzen Schweiz im Zusammenhang mit dem Verkehr für den Tierschutz einsetzen. Der STS stellt den Gemeinden die Plakate, die in verschiedenen Grössen erhältlich sind, kostenlos zur Verfügung. Nebst den im Artikel erwähnten Sujets sind noch zwei weitere Plakate zum Thema «Angst und Panik durch Feuerwerk» sowie «Achtung: Tiere auf Wanderschaft» erhältlich.

Tags: Tierreport 2/15

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