Tierreport – Offizielles Organ des Schweizer Tierschutz STS
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Neues Jagdgesetz bachab schicken

Am 27.  September wird über das missratene Jagdgesetz abgestimmt. Ein Nein bleibt wichtiger denn je. © Adobe Stock

Am 27.  September wird über das missratene Jagdgesetz abgestimmt. Ein Nein bleibt wichtiger denn je. © Adobe Stock

Am 27.  September wird über das missratene Jagdgesetz abgestimmt. Ein Nein bleibt wichtiger denn je. © Adobe Stock

Wegen der Coronakrise wird erst am 27.  September über das missratene Jagdgesetz abgestimmt. Ein Nein bleibt wichtiger denn je – für den Schutz gefährdeter Tierarten und gegen das Artensterben.

Simon Hubacher

Das revidierte Jagdgesetz verfehlt sein Ziel. Viele der neuen Bestimmungen sind kompliziert. Und unnötig. Bereits heute können die Kantone – mit Zustimmung des Bundes – ganze Bestände geschützter Arten regulieren, wenn es unumgänglich ist. Inzwischen spricht sich auch ein breit abgestütztes Komitee von Jägerinnen und Jägern gegen das «Abschussgesetz» aus. Eine Schwächung des Artenschutzes sei nicht in ihrem Sinn: «Verantwortungsbewusste Jäger setzen sich nicht nur für jagdbare, sondern auch für geschützte Wildtiere ein», schreibt das Komitee «Jäger für Artenschutz».

jagdgesetz de

 

Weshalb sich der Schweizer Tierschutz STS gegen das neue Jagdgesetz ausspricht

Abschüsse auf Vorrat
Neu könnten Tiere geschützter Arten – darunter Wolf, Luchs, Biber, Fischotter, Graureiher oder Höckerschwan – in namhafter Zahl geschossen werden, ohne dass sie je Schäden angerichtet hätten. Und ohne, dass zumutbare Massnahmen wie Herdenschutz ergriffen wurden. Sie werden geschossen – einfach, weil sie da sind. Ohne, dass Volk oder Parlament dies verhindern können. Das gefährdet die Artenvielfalt.

Baujagd bleibt erlaubt
Seit Langem fordert der STS die Abschaffung der grausamen und rückständigen Baujagd, bei der am lebenden Fuchs (!) ausgebildete Hunde in den Fuchsbau kriechen und die Füchse hinaustreiben, vor die Flinte des Jägers. Im neuen Jagdgesetz bleibt die Baujagd erlaubt. Auch Treib­jagden werden nicht weiter begrenzt.

Bergwald schützen
Luchs und Wolf sichern als Teil des Ökosystems artenreiche und stabile Schutzwälder. Sie verhindern, dass Hirsch und Reh im Jungwald Knospen, Blätter und Zweige abbeissen und die Bäume beschädigen. Schutzwälder bewahren die Tal­bevölkerung vor Steinschlag, Erdrutschen und Lawinen.

Mehr Artenschutz verpasst
Bedrohte Arten wie Feldhase, Birkhahn, Schneehuhn und Waldschnepfe müssten schon lange unter Schutz gestellt werden. Mit dem neuen Jagdgesetz können sie weiterhin gejagt werden.

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