Tierreport – Offizielles Organ des Schweizer Tierschutz STS
Tierreport – Offizielles Organ des schweizer Tierschutz STS

«Ich bin froh über jedes Tier, das wir retten können»

  • Lolita Morena ist Mitglied des Zentralvorstands des STS und erzählt, wo und wie sich der Schweizer Tierschutz STS im Ausland engagiert.

    Lolita Morena ist Mitglied des Zentralvorstands des STS und erzählt, wo und wie sich der Schweizer Tierschutz STS im Ausland engagiert.

  • Kathmandu: Hier unterstützt der STS ein Tierheim mit angeschlossener Klinik.

    Kathmandu: Hier unterstützt der STS ein Tierheim mit angeschlossener Klinik.

Lolita Morena ist Mitglied des Zentralvorstands des STS und erzählt, wo und wie sich der Schweizer Tierschutz STS im Ausland engagiert.

Helfen Sie uns, zu helfen! Der STS unterstützt ausgewählte Projekte im Ausland und verfolgt deren Fortschritte durch Kontakte vor Ort. Herzlichen Dank für Ihre Spende!

Monika Zech

Frau Morena, Sie sind im Zentralvorstand des STS zuständig für den internationalen Tierschutz. Was macht der Schweizer Tierschutz im Ausland?

Lolita Morena: Der STS engagiert sich vielfältig, damit sich auch im Ausland die Situation für die Tiere verbessert. Er beteiligt sich an internationalen Protestkampagnen, etwa gegen den Walfang oder das Pelztragen. Ebenfalls international aktiv ist der STS bei der Aufklärung zugunsten einer besseren Nutztierhaltung. Ich selbst betreue intensiv vor allem zwei Tierschutzprojekte im Ausland, eines in Rumänien und eines in Nepal.

Was sind das für Projekte?
In Rumänien ist es die Stiftung Rolda, die zwei Tierheime unterhält und gegen das Elend der Strassenhunde kämpft (siehe Kasten). Der STS finanziert die von Rolda regelmässig organisierten Kastrationskampagnen für Hunde, deren Besitzer sich diesen Eingriff nicht leisten können. Ich bin etwa zweimal im Jahr dort, um zu schauen, wie es läuft.

morena3Der STS finanziert in Rumänien regelmässig Kastrations­kampagnen für Hunde, deren Besitzer sich diesen Eingriff nicht leisten können.

 

Und das zweite?
Das ist in Kathmandu, in Nepal. Der STS unterstützt dort schon seit vielen Jahren die «Society for the Prevention of Cruelty to Animals» (SPCA), die ein Tierheim mit angeschlossener Klinik betreibt, um verletzte und kranke Tier behandeln zu können. Dort bezahlt der STS ebenfalls Kastrationskampagnen für Strassenhunde sowie den Tierarzt der Klinik und die Tierambulanz. Neben den vielen Strassenhunden benötigen in Nepal auch häufig Kühe Hilfe. Kühe sind in Nepal zwar heilig, leben aber auf der Strasse, wo sich niemand um sie kümmert. Das Tierheim konnte übrigens nach der Zerstörung durch ein Erdbeben im Jahr 2015 dank finanzieller Hilfe des STS wiederaufgebaut werden. Auch dieses Tierheim besuche ich wenn möglich alle zwei Jahre.

Dann reisen Sie häufig?
Ich bin häufig mit der Kamera unterwegs, um für den STS Filme zu drehen. Über Tiere, die unsere Hilfe brauchen. Aber der STS kann mir natürlich nicht ständig Flüge bezahlen, deshalb betrachte ich die Reisen häufig auch als meine «Ferien». Und ich versuche stets, mehrere Aufgaben miteinander zu verbinden. So reiste ich beispielsweise dieses Jahr nach meinem Besuch in den rumänischen Tierheimen weiter nach Brașov, um dort einen Film über das grösste Bärenschutzzentrum Europas zu drehen.

Zurück zum Tierheim in Nepal, das dank der Unterstützung des STS wiederaufgebaut wurde. Gab es dafür eine spezielle Spendensammlung?
Der STS hat für Tiere in Not bei Katas­trophen eigens einen Fonds eingerichtet, genau für solche Fälle. So konnten wir damals in Nepal schnell Hilfe leisten, und ebenso beim Erdbeben vor drei Jahren in Italien.

Sie setzen sich schon viele Jahre für die Tiere ein. Sie haben also schon einiges erlebt, sowohl Negatives als auch Positives. Was hat Sie besonders gefreut?
Da gibt es nicht ein bestimmtes Ereignis. Ich bin froh über jedes Tier, das wir retten oder dessen Leben wir verbessern können.

Was hat Sie besonders enttäuscht?
Dazu zähle ich zwei grosse Themen: Zum einen die Massentierhaltung – die vielen Nutztiere, die nicht artgerecht gehalten werden. Zum anderen gerade aktuell das neue Jagdgesetz. Das ist ein Skandal, ein unglaublicher Rückschritt, dass der lang erkämpfte Schutz der Wölfe und anderer Wildtiere einfach so wieder aufgehoben werden soll! Das gilt es unbedingt zu verhindern!

Nachhaltige Hilfe durch Kastration

In Rumänien gibt es gemäss Schätzungen etwa sechs Millionen streunende Hunde, davon sind etwa eine halbe Million tatsächlich herrenlos. Per Gesetz sind Hundebesitzer verpflichtet, ihre Tiere sowohl registrieren als auch kastrieren zu lassen. Doch viele von ihnen können sich diese Legalisierung gar nicht leisten, sodass sie ihre Hunde auf der Strasse leben lassen. Die Folge ist, dass sich die Hunde unkontrolliert weiter vermehren und damit auch das Elend der Streuner nicht kleiner wird. Seit vier Jahren unterstützt der STS deshalb Kastrationskampagnen für Hunde mit Besitzern finanziell, welche die Rolda-Stiftung regelmässig in den Dörfern der Region Galați organisiert. Dank dieser Aktionen hat sich die Hundepopulation zumindest in dieser Region stabilisiert. Zu den weiteren Aktivitäten der Rolda-Stiftung gehören Schulbesuche und Auftritte in weiteren Institutionen, um die Menschen über die Not der Strassenhunde aufzuklären. In den beiden Heimen der Organisation leben insgesamt siebenhundert Hunde.
Helfen Sie uns, zu helfen! Der STS unterstützt ausgewählte Projekte im Ausland und verfolgt deren Fortschritte durch Kontakte vor Ort. Herzlichen Dank für Ihre Spende!

Tags: Tierreport 4/19

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